Gesundheit

Übersäuerung

Als "Übersäuerung" bezeichnet man einen unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt des Körpers, der in erster Linie durch einen übermäßigen Konsum säurebildender und einen zu geringen Konsum basenbildender Lebensmittel hervorgerufen wird. Eine Übersäuerung kann längerfristig zu zahlreichen Beschwerden und Folgeerkrankungen führen.

Möglichen Symptomen bzw. Beschwerden, die durch eine chronische Übersäuerung verursacht oder begünstigt werden können:

  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Osteoporose, Karies,
  • Hautprobleme, (Ekzeme, Neurodermitis, Akne, Pilzerkrankungen)
  • Erhöhte Entzündungsbereitschaft
  • Erhöhte Allergiebereitschaft
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Gelenk- und Gliederschmerzen, sowie Verspannungen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Bindegewebsschwäche, Cellulitis, Faltenbildung, Schwangerschaftsstreifen, Krampfadern,
  • Konzentrationsschwäche
  • Herzkreislaufprobleme, Herzrhythmusstörung
  • Gereiztheit
  • Unwohlsein
  • Magenbeschwerden

 



Lange Zeit wurde die Theorie der Übersäuerung (Azidose) von Schulmedizinern abgetan. Doch neue Studien untermauern die Auffassung der Naturheilkunde, dass sich durch eiweißreiche Kost, Bewegungsmangel sowie Stress überschüssige Säure im Körper ansammelt. „Seit Kurzem gibt es Methoden, um Säure im sogenannten extrazellulären Raum, also zwischen den Zellen, nachzuweisen", sagt Prof. Dr. Jürgen Vormann, Leiter des Instituts für Prävention und Ernährung in Ismaning.

Zunächst versucht der Körper allerdings alles, um die Säure zu neutralisieren oder loszuwerden: Er bemüht sich etwa, sie über die Nieren auszuscheiden. Doch diese Prozesse belasten den Stoffwechsel und die Organe, können Nierensteine fördern und gehen auf die Knochensubstanz. Denn aus dem Knochen werden Mineralstoffe herausgelöst, die als Puffer gegen die überschüssige Säure gebraucht werden.

Wenn alles nicht hilft, kommt es zu einer chronischen Übersäuerung und die Säure lagert sich im Bindegewebe ab. „Das führt dazu, dass das Bindegewebe weniger Wasser speichern kann. Knorpel, Sehnen und Bänder verlieren an Elastizität“, erklärt Prof. Dr. Vormann. So kann eine Übersäuerung Rücken- und Gelenkschmerzen auslösen. "Man hat außerdem festgestellt, dass Änderungen im pH-Wert das Schmerzempfinden beeinflussen", so der Experte. Sprich: Sind wir übersäuert, spüren wir Schmerzen stärker. Übersäuerung hat also zahlreiche negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Doch wer für das Problem sensibilisiert ist, kann leicht etwas dagegen tun. Etwa mittels Basen, den Gegenspielern der Säuren.

Den Körper durch basische Mineralstoffe entlasten
Basische Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Natrium oder das Spurenelement Zink wirken basenbildend und befreien den Körper von Säure. Experten haben jetzt festgestellt, dass Mineralstoffe in Citratform, also zum Beispiel Magnesiumcitrat oder Natriumcitrat, besonders effektiv wirken, weil sie am besten aufgenommen werden. Gut untersucht ist der Effekt bei Beschwerden, die mit Schmerzen einhergehen. Prof. Dr. Vormann: „Eine klinische Studie an Patienten mit rheumatoider Arthritis hat ergeben, dass täglich 30g eines Basenpräparates mit Citrat-Verbindungen zu einer Schmerzreduzierung führte.“ Wer davon profitieren möchte, kann täglich basische Mineralstoffe einnehmen, etwa ins Müsli gerührt.

Trinken gegen Übersäuerung
Achten Sie darauf, täglich zwei Liter Mineralwasser, ungesüßte Fruchtschorlen oder Kräutertee zu trinken. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr ist notwendig, damit Säure leichter über die Nieren ausgeschwemmt werden.

Sanft bewegen zum Wohlerfühlen
Sport regt die Entsäuerung des Körpers an. Außerdem atmen wir beim Sport tiefer, und es bildet sich Schweiß – beides ebenfalls Wege, um Säure auszuscheiden. Dreimal pro Woche ins Schwitzen zu kommen – etwa beim Walken oder Joggen – ist für die Stoffwechselbalance ideal.

Mit basischer Ernährung überschüssiger Säure entgegenwirken
Die wichtigste Grundlage, um den Körper zu entlasten, ist eine basenreiche Ernährung. Das große Plus: Wer darauf achtet, tut nicht nur etwas für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt, sondern isst auch vitaminreich und figurbewusst. Denn gerade gesundes Obst und Gemüse sind Basenbildner erster Güte. Eiweißreiches wie Fleisch, Wurst oder Käse sowie Getreideprodukte bilden hingegen Säure im Stoffwechsel. Völlig darauf zu verzichten ist allerdings weder realistisch noch empfehlenswert. Aber das Verhältnis sollte stimmen. Wenn Sie gesunde Basenbildner etwa im Verhältnis 3:1 zu Säurebildnern essen, liegen Sie richtig.